Wenn man den Harz im Modell einigermaßen glaubhaft darstellen will, muss man ihn zunächst gründlich studieren.

Machen wir uns nichts vor!

Die unermesslichen Wälder des Harzes kann man auch mit mehreren hundert Bäumen auf der Anlage nicht darstellen, allenfalls suggerieren oder evozieren. Die meisten Bäume werden sich daher angedeutet auf der Hintergrundkulisse befinden.

Glücklicherweise gibt es im Freundeskreis des Anlagenbesitzers eine Künstlerin, die zwar als Auftragsmalerin hauptsächlich Pferde und Hunde malt, die aber gern bereit war und ist, die gut 55 m lange Hintergrundkulkisse mit Harzlandschaft zu bemalen. Zwei Drittel der Mammutaufgabe hat sie schon bewältigt. Hier einige Beispiele:

Im linken Bild steht die Kulisse nur ca. 5 cm hinter dem Empfangsgebäude von Oderteich. Die spätwinterliche Berglandschaft, wo der Schnee von den Bäumen schon getaut ist und nur noch am Boden liegt, entwickelt trotz dieses geringen Abstandes eine beachtliche Tifenwirkung. Die Darstellung der Winterlandschaft ist auf den Bereich Oderteich - Dreihörste - Sonnenberg beschränkt, wo die Bahnanlagen selber schon auf über 700m über dem Meere liegen.

Im rechten Bild hat die Anlage selbst mehr Tiefe, die Kulisse mit den im Dunst versinkenden flachen Bergformen ist schon ca. 30 cm von der Bahntrasse im Vordergrund entfernt. Kleinere Baumgruppen repräsentieren den nachwachsenden Tannenwald.

Eine Harzanlage ohne Brocken? Kaum denkbar. So wurde eine Stelle auf der BAE gesucht, von der aus man den Brocken gut sehen kann: Das ist zwischen Sonnenberg und Oderteich der Fall, wo man auch heutzutage bei einer Autofahrt des höchsten Harzberges mehrfach ansichtig wird. Und hier befinden wir uns im Noch-Wintergebiet (die Anlage spielt im März 1936). Also zauberte die Künstlerin hinter dem großen Bogen zwischen Oderteich und Sonnenberg den schneebedeckten Brocken auf die Kulisse. 

Siedlungen

Es ist nicht genügend Platz auf der Anlage, um mehrere Siedlungen darzustellen. Ein Dorf soll exemplarisch die typische Harzer Besiedlung der Vorkriegsepoche repräsentieren: Schluft im Siebertal.

In der Realität hat es im oberen Siebertal wohl ein Forsthaus Schluft gegeben, aber nie ein Dorf. Schluft ist erfunden, auch wenn zwei Häuser reale Vorbilder haben (s. Kap. Gebäude I).